Deutschland will klimafreundlicher werden. Die neuen Änderungen des Klimaschutzgesetzes schreiben vor, dass die Emissionen bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Ausgangsjahr 1990 um mindestens 65 % gesenkt werden müssen. Für das Jahr 2050 ist in ganz Europa eine klimafreundliche Gesellschaft geplant, mit so gut wie keinen CO₂-Emissionen. Dies kommt bei den Bürgern gut an, denn der Klimawandel betrifft uns alle. Ein Passivhaus ist das ideale klimafreundliche Zuhause, da es so gut wie keine laufenden Betriebskosten hat und eine sehr gute Ökobilanz bietet. Aber was kann man tun, um in einem „normalen“ Haus für mehr Klimafreundlichkeit zu sorgen?
Installation einer Erdwärmepumpe
Durch das Heizen entsteht das meiste CO₂, ganze 50 %. Die Installation einer Erdwärmepumpe kann dabei helfen, sein Haus klimaneutral zu beheizen. Durch eine Erdwärmepumpe kann man Wärme, dank der Geothermie, aus dem Erdreich zum Heizen nutzen. Sie bietet niedrige Betriebskosten und eine hohe Förderung und auch in Altbauten bietet sich die Installation an. Welche Erdwärmepumpe man installiert, hängt von Platz und Gegebenheiten des Grundstücks ab. Erdwärmepumpen mit Sonden und Flächenkollektoren sind die beliebteste Variante, doch sollte dies nicht machbar sein, gibt es andere Varianten, sodass eine Installation auf fast jedem Grundstück möglich ist. Durch eine Wärmepumpe wird der Ausstoß von Kohlendioxid um bis zu 30 % reduziert und Ersparnisse liegen bei rund 2500 Euro jährlich.
Wechsel zu einem Ökogasanbieter
Eine weitere Option, um klimaschädliches CO₂ beim Heizen zu vermindern, ist der Wechsel zu einem Ökogasanbieter. Wird die Wärme durch Biogas erzeugt, entstehen pro Kilowattstunde deutlich weniger CO₂-Emissionen als bei Erdgas. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus verbraucht man etwa 2.800 kg weniger CO₂ im Vergleich zu Erdgas. Das entspricht dem Pflanzen von ganzen 225 Bäumen. Ökogas besteht meist aus Biomassen und wird deshalb häufig auch als Biogas bezeichnet. Es wird ebenfalls durch Überschüsse bei der Windkraft-Stromerzeugung bezogen.
Solar- oder Photovoltaikanlage
In einer Solaranlage befindet sich ein Solarkollektor mit Flüssigkeit, welcher durch die Energie der Sonne erhitzt wird. Durch eine Pumpe wird die Flüssigkeit über einen Rohrkreislauf zu einem Speicher transportiert. Die gespeicherte Wärme wird zum Heizen des Wassers und der Heizung gebraucht. Durch eine Solarheizung lassen sich in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus etwa 840 kg CO₂ pro Jahr vermeiden und man spart rund 250 Euro jährlich an Heizkosten.
In einer Photovoltaikanlage wird die Sonnenenergie direkt in Elektrizität umgewandelt. In einem Einfamilienhaus kann der Eigenverbrauch um ganze 70 % gesteigert werden, welches einer Einsparung von 964,25 Euro jährlich entspricht. Für welche Option man sich entscheidet, hängt von der Größe des Anliegens und den individuellen, spezifischen Anforderungen ab.
Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
Unter einer Wohnraumlüftung versteht man ein durch Ventilatoren geschütztes System, welches Innenräume kontinuierlich mit Luft versorgt. Sind sie mit einem System zur Wärmerückgewinnung ausgestattet, werden CO₂-Emissionen und Heizkosten vermieden, indem Wärme aus der Abluft gewonnen wird. Zusätzlich schützen Lüftungsanlagen vor Pollen, Schimmel, Staub und Insekten. Die Schadstoffe werden ebenfalls kontinuierlich abgeführt und die Qualität der Luft somit verbessert. Durch die Installation einer Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung werden Heizkosten und CO₂ Emissionen zwischen 25 % und 50 % vermindert.
Nachhaltige Fenster mit Wärmedämmung
Durch Fenster und Glastüren wird stetig Energie verloren, vor allem, wenn sie schon etwas älter sind. In den kälteren Monaten verliert man besonders viel Heizenergie, was den Geldbeutel sowie die Umwelt belastet. Neue Fenster mit Funktionsverglasung und hoher Wärmedämmung senken nicht nur Heizkosten, sondern auch den CO₂-Ausstoß. Man hat die Wahl zwischen recycelten Plastikmaterialien oder Holzrahmen, sollte man auch bei dem Rahmen auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit achten wollen. Wichtig ist – je höher der Wärmedämmwert, desto größer die Einsparungen.